Will man sich der Bilderwelt von Kurt Ries nähern, das
geistige Anliegen und den Standort des Künstlers in der
gegenwärtigen Kunstlandschaft kennenlernen, so ist der
Versuch wohl unumgänglich, sich einem kurzem Überblick
über die Kunstentwicklung in unserem Jahrhundert zu
verschaffen.
Vom Beginn unseres Jahrhunderts bis zum Jahre 1945
ereignete sich eine chronologisch ablaufende Folge von
Stilwandlungen: Expressionismus, Kubismus, Dadaismus,
Surrealismus, Konstruktivismus und Abstraktion,
Neorealismus etc., deren Wechsel sich in immer rascher
aufeinander folgenden Intervallen abspielte, gewissermaßen
als jeweils direkter Gegenpol zur vorausgegangenen Stilrichtung.
Trotz der einschneidenden Endzeiterfahrungen
des 2. Weltkrieges, blieb die Fortschrittseuphorie als
impulsgebende Kraft erhalten, sowohl in der Gesellschaft
als auch speziell in der Kunst. Die bisherigen Kunststile
wurden wieder aufgegriffen, neu definiert und
weiterentwickelt. Die Stilverbindlichkeiten der jeweiligen
Avantgarden waren aber nie in Frage gestellt, sie
manifestierten sich in neuen Begriffen, auswahlsweise als:
Action Painting, Informal, Op Art, Neosurrealismus, Pop
Art, Fotorealismus, kritischer Realismus, Minimal Art etc..
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