Malen ist Einatmen – Ausatmen
Mein Thema ist von jeher die Natur, die Begeisterung für das Unscheinbare, das Betrachten und Beforschen des "Stillen" und Lebendigen. Früher konnte das ein Faltenwurf, die Farbspiel eines Tierfells, der Kopf eines Zebras sein. Heute ist es ein Stück des Himmels, eine Welle im Wasser, ein Fleck am Boden des Waldes.
Auf der Leinwand verfremde ich meine Motive und übersetze sie
in andere Farb- und Formzusammenhänge, verwende Ausschnitte, die nach Zufall aussehen, setze Dinge in den Mittelpunkt, die eines Mittelpunkts nicht würdig scheinen, lasse Eindeutiges verschwimmen, und Unklares hervortreten, verändere und forme um.
Durch die Aufmerksamkeit der Betrachtung, durch die malerische Hinwendung, soll der Betrachter aufgefordert sein, das Besondere im Alltäglichen mit- und wieder zu entdecken.
Mit kindlicher Neugier gehe ich los und finde eine Unmenge an Ausgangsmaterial. Die unzählbare Vielfalt, die unzählbaren Variationen allein in nur einem einzigen Stoff der Natur, fasziniert mich und ist mir eine nie endende Quelle der Inspiration.
Es ist keine Frage der Wertigkeit des Motivs, sondern eine Frage des wachen Geistes, des spielenden schöpferischen Wesens, das in jedem wohnt, der die Öffnung für das Wunderbare zulassen kann, das sich überall findet.