Nachdem ich im Rahmen meines Kunststudiums mit vielfältigen Techniken experimentiert habe, entdeckte ich zufällig während meines Italien-Aufenthaltes eine alte Schrift eines Schülers Giottos, in der die toskanische Ölmalerei-Technik minutiös und leidenschaftlich beschrieben wurde. Vor dem Malen ist das Gebet, welches alle Kräfte auf das entstehende Werk konzentriert, hier ein Muss.
Seitdem habe ich mich dieser Technik verschrieben und sehe in ihr die Chance, Tradition (das Aufbereiten der Pigmente, das Auflösen des Dammarharzes in Terpentin, die graduelle Zugabe von Leinöl) mit einer zeitgenössischen Pinselführung zu vereinbaren. Mich fasziniert der handwerkliche Charakter der Ölmalerei, der Geruch, der während des Malens im Atelier verströmt, sowie die Möglichkeit, die nur diese Technik bietet, Farben durch lasierende Schichten zu einer besonderen Tiefe zu verhelfen oder auch eine nahezu "lackierte" Oberfläche zu erreichen.
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