*1945
- Ausbildung als Lehrer, Kunsterzieher, Museumspädagoge
- Metallbearbeitung bei W. Hillberg, Kassel
- Steinbildhauerei z.B. bei Ibo Gohs, Norddeich, Rolf Steiner, Trendelburg
- Tätigkeit als Kurator seit 1998
- Ausstellungen in Hessen und Niedersachsen
Das Material Stahl hat für mich einen besonderen Reiz. Einerseits stecken sehr viele Innovationen in z.B. einem Stück Vierkantrohr und andererseits hat der Stahl große ökonomische und politische Bedeutung für die Entwicklung der Zivilisation. Man verbindet mit ihm die Vorstellung von Kraft, Härte und Gewalt. Die industrielle Revolution wäre ohne ihn und das bis dahin entwickelte technische Know-how nicht denkbar. Stahl ist ein Industrieprodukt und wird hauptsächlich in der Großindustrie zu Maschinen, Waffen, Schiffen usw. verarbeitet. Es ist kein neutrales Material wie Bronze oder Marmor. Meine Plastiken verstehe ich als Gegenentwurf zu der Rolle den Stahl in unserer globalen Gesellschaft hat.
Auch wer den sogenannten "Schrott" als wegzuwerfenden Abfall ansieht, verkennt, dass das Raumschiff Erde keine Materialzufuhr von außen bekommt und auch die Eisenerzvorkommen - wie viele andere Ressourcen - endlich sind.Recycling war beim Stahl schon immer ein Thema, denn ohne Schrott (als Zuschlag) kann kein Stahl produziert werden. Daher hat auch die natürliche Farbe dieses Materials, der Rost, für mich nicht die negative Bedeutung, wie in der industriellen Produktion, sondern verdeutlicht, dass der Gegenstand eine Geschichte hinter sich, eine Funktion erfüllt, eine Bedeutung hatte. Rost hat sehr wohl eine ästhetische Seite, er kann in vielen Farbnuancen von Gelborange bis Schwarzbraun erscheinen.
Weitere Aspekte, die mich grundsätzlich beim plastischen Gestalten reizen, sind der Material- und der Formwiderstand. Einem so spröden und sperrigen Material wie gerostetem Stahl einen bestimmten Inhalt oder Ausdruck abtrotzen zu wollen, ist ein streckenweise frustrierender aber in der Regel spannender Prozess.